Leben in Kambodscha
Durian Frucht

Durian – Die Frucht, die die Geister scheidet

Wer Südostasien bereist, kommt früher oder später an ihr nicht vorbei: der Durian. Schon beim ersten Kontakt macht sie klar, dass sie keine gewöhnliche Frucht ist. Für die einen ist sie die Königin der Früchte, für die anderen schlichtweg ein olfaktorischer Albtraum.

Meinen ersten Kontakt mit der Durian-Frucht hatte ich, als ich ein kleiner Junge war. Meine Eltern und ich waren am Berliner Kurfürsten Damm im KaDeWe (Kaufhaus des Westens) einkaufen gewesen. Das KaDeWe hatte in der obersten Etage eine phänomenale Lebensmittelabteilung mit Produkten aus der ganzen Welt und in der Asien-Ecke lag neben anderen exotischen Früchten aus der Region dieses kuriose bombenähnliche Ding, was mein Interesse weckte.

Was mich besonders daran faszinierte, war der exorbitante Stückpreis von 99,- DM (Deutsche Mark). Ich werde nie vergessen, wie ich mich damals fragte, was muss das für eine unglaubliche Frucht sein, die soviel kostet. Meine Eltern konnten mir darauf keine Antwort geben, weil sie so etwas auch noch nie gesehen haben. Mein nächster Kontakt mit einer Durian sollte erst wieder 1999 sein, in dem Jahr als ich nach Südostasien ausgewandert bin. Da habe ich sie auch zum ersten mal gegessen.

Was also steckt hinter dieser stacheligen Erscheinung, die in Kambodscha genauso zum Straßenbild gehört wie Mopeds und Mango-Shakes?

Der erste Eindruck: Geruch vs. Geschmack

Beginnen wir mit dem Offensichtlichen: Die Durian riecht. Und zwar intensiv. Für viele riecht sie nach einer Mischung aus überreifem Käse, Zwiebeln und etwas, das man lieber nicht genauer identifizieren möchte. In Hotels, Flughäfen und öffentlichen Verkehrsmitteln ist sie aus gutem Grund verboten.

Doch wer sich traut, sie zu probieren, wird überrascht sein. Das Fruchtfleisch ist cremig, fast schon buttrig, mit einem Geschmack, der irgendwo zwischen Vanillepudding, Mandeln und Karamell pendelt – je nach Sorte und Reifegrad.

Persönlich gehöre ich zu den wenigen Ausländern, welche die Durian köstlich finden, sogar den Geruch empfinde ich nicht als unangenehm. Wenn man Ende Juni in Kambodscha unterwegs ist, nimmt man vielerorts unweigerlich den typischen Durian-Geruch wahr, denn dann ist die Ernte eingeholt und die Früchte werden für die nächsten 2 bis 3 Monate überall zum Verkauf angeboten. Wobei die Nachfrage unter der lokalen Bevölkerung enorm ist.

Durian hat Kultstatus in Südostasien

In Kambodscha ist die Durian weit mehr als nur ein Snack. Sie ist Kultur. Besonders in Kampot und Kompong Cham werden ganze Märkte mit der stacheligen Frucht gefüllt. Lokale Bauern verkaufen sie direkt vom Baum. Hier in Kep fahren auch etliche Leute mit Mopeds durch die Gegend, welche große Körbe gefüllt mit Durians transportieren, um sie gleich auf der Straße anzubieten.

Je nach Saison steigen die Preise schnell in königliche Höhen. Für ein Kilo Durian kann man bis zu 10,- $ loswerden, wobei die schwere Schale immer mit gewogen wird. Das Öffnen der Frucht sollte man besser einer erfahrenen Person überlassen, weil durch die harte stachlige Schale Verletzungsgefahr besteht.

Besonders beliebt ist die Sorte „Durian Monthong“, deren Fruchtfleisch besonders süß und fleischig ist. Gegessen wird die Durian am besten frisch, mit Freunden – und idealerweise im Freien.

Nährstoffbombe mit Nebenwirkungen

Die Durian ist reich an Vitaminen, Mineralien und gesunden Fetten. Ein Energielieferant erster Güte, allerdings auch kein Leichtgewicht. Wer zu viel davon isst, spürt das nicht nur im Magen, sondern auch in der Körpertemperatur – die steigt angeblich spürbar an. Kein Wunder also, dass man in Kambodscha gerne sagt: „Zu viel Durian bringt den Kopf zum Kochen.“

Welche Vitamine und Mineralstoffe enthält Durian?

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„Alles, was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben.“ – aus dem Dhammapada

Der Blog Author auf einem Steg im Sailing Club Kep.

Der Autor

Hallo, ich bin Andreas Stöcker unter Kambodscha Fans als Don Kong bekannt. Ich lebe seit 1999 in Südostasien, von wo ich über Land, Leute und mein Leben berichte.

Wie ich in Südostasien gelandet bin?

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