Nachdem ich nun seit etwa 2 1/2 Jahren keinen neuen Beitrag mehr geschrieben habe, dachte ich mir, es wird mal wieder Zeit. Ich habe zwar keine Ahnung, ob das hier noch irgendjemand ließt, aber vielleicht interessiert es ja doch den einen oder anderen, wie es mir hier im schönen ruhigen Kep so geht.
Gleich vorweg, es geht mir ausgezeichnet. Auch meinem Sohn und meiner kambodschanischen Lebenspartnerin „Wan“ geht es sehr gut, weil ich für beide gut sorge. Nicht zu vergessen die drei Katzen, die bei uns leben und uns viel Freude bereiten, auch wenn sie uns wahrscheinlich nur als ihre kostenlosen Angestellten betrachten.

Auch nach all den Jahren erfüllt es mein Herz immer noch mit Freude, dass ich Wan ein Leben ermöglichen kann, wie sie es sich vorher nicht hätte vorstellen können. Sie kommt aus einem kleinen Dorf irgendwo außerhalb von Siem Reap und stammt aus einer bettelarmen Familie. Ihre Kindheit hat sie im Krieg verlebt und nachdem ihre Eltern gestorben sind, musste sie mit ihrer Schwester in Phnom Penh auf den Straßen betteln gehen, um etwas zu essen zu haben.

Mein Sohn Marcus ist nun 23 Jahre alt und lebt immer noch bei mir, worüber ich auch froh bin. Trotz etlicher Bemühungen hat er leider immer noch keinen festen Job gefunden. Es ist nämlich nicht einfach für einen jungen Ausländer, zwar mit Hochschulabschluss, aber ohne Berufserfahrung in Kambodscha eine Festanstellung zu finden. Also schlägt er sich mit Computer-Reparaturen durch und übernimmt hin und wieder Arbeiten an meinen Webdesign-Projekten.
Mir selber mangelt es nicht an Arbeit, denn vor ein paar Jahren sind einige Marketing- und Webdesign-Agenturen aus Europa auf mich aufmerksam geworden, die mich seitdem regelmäßig mit Aufträgen versorgen. Mein Vorteil ist, dass meine Lebenshaltungskosten hier in Kambodscha wesentlich niedriger sind als bei den Kollegen in Europa und dadurch mein Stundensatz um einiges günstiger ist. Zuverlässigkeit und gute Qualität sind bei mir selbstverständlich, denn ich mache das nun schon seit fast 20 Jahren.
Aus diesem Grund verbringe ich natürlich viel Zeit am Computer, aber ohne Stress aufkommen zu lassen oder die wirklich wichtigen Dinge des Lebens aus dem Auge zu verlieren. Diese sind für mich in erster Linie Achtsamkeit zu praktizieren, Mitgefühl für andere Lebenwesen zu haben und sich spirituell nach den Lehren des Buddhismus 🙏🙏🙏 weiterzuentwickeln.
Dabei hilft mir tägliche Meditation, die ich nun schon seit Jahren praktiziere. Da sich aber nicht nur der Geist, sonder auch der Körper weiterentwickeln und vor allem auch gesund bleiben muss, treibe ich nach wie vor 6 Tage in der Woche Sport. Bis auf Fisch, von dem wir hier reichlich haben, ernähre ich mich schon seit langem vollkommen fleischlos, vermeide es, abgepackte, behandelte Nahrungsmittel zu mir zu nehmen und trinke keinen Alkohol.
All das zusammen gepaart mit der gesunden Luft hier in Kep, der vielen schönen Natur und den freundlichen Menschen um mich herum, hat bis zum heutigen Tag an meinem 59 zigsten Geburtstag dafür gesorgt, dass ich bisher weder einen Arzt noch ein Krankenhaus aufsuchen musste und vollkommen zufrieden mit mir bin.

Kep selber entwickelt sich nur sehr langsam. Trotzdem einige wenige Entwicklungsprojekte wie neue Straßen umgesetzt wurden und ein paar neue Geschäfte dazugekommen sind, ist es immer noch schön ruhig. Auch von den kürzlichen militärischen Zusammenstößen zwischen den kambodschanischen und thailändischen Streitkräften in der Grenzregion zu Thailand haben wir hier nichts gemerkt. Hier werden immer noch um etwa 21:00 Uhr die Bürgersteige hochgezogen und tagsüber laufen die Kühe über die Straße.
3 Antworten
Freut mich mein Freund…du gehörst zu den wenigen Menschen in meinem Leben die mit dem zufrieden und glücklich sind, mit dem was sie haben und sind…weiter so!!!
Hallo Andy, freut mich das es euch gut geht. LG Lui
Es freut mich, dass du wieder etwas schreibst. Bleibe fit und gesund.