Leben in Kambodscha

Nationalflagge des Königreichs Kambodscha.

Polizeiliche Wohnsitzbestätigung für Arbeitsgenehmigung

In Kambodscha eine Arbeitsgenehmigung für 2017 beantragen, der Stand der Dinge.

Wie im vorangegangenen Beitrag angekündigt, habe ich mich auf den Weg zum Arbeitsministerium gemacht, um zu erfahren, wie man mit dem neuen Online-System eine Arbeitsgenehmigung beantragen kann. Zumal sich mein Status vom angestellten Geschäftsführer zum freischaffenden Selbstständigen geändert hat.

Die junge Dame dort schien anfänglich etwas überfordert mit meinem Anliegen, da ich als freischaffender Webdesigner weder über eine Geschäftslizenz noch über eine Steuernummer verfüge. Ich machte sie darauf aufmerksam, dass es für meine Branche in Kambodscha gar keine Lizenz gibt, was aber wohl kein Problem war.

Sie kassierte die 20 $ für den obligatorischen Gesundheitsattest des Amtsarztes, den man für die Beantragung der Arbeitserlaubnis braucht. Zudem kopierte sie meinen Reisepass und mein Visum und erklärte, dass man neuerdings auch eine Wohnsitzbestätigung mit einreichen muss. Diese könne ich mir auf der für meinen Stadtteil zuständigen Polizeistation ausstellen lassen.

Bis der Gesundheitsattest fertig sei, würde es nun ein paar Tage dauern, in denen ich mich schon mal um die Wohnsitzbestätigung kümmern soll. Wenn dann alles beisammen sei, inklusive eines Passfotos, könne ich das Antragsformular auf der Webseite des Arbeitsministeriums entweder allein ausfüllen oder es gegen eine Bearbeitungsgebühr von 10 $, von ihr erledigen lassen.

Also machte ich mich am nächsten Tag auf zur zuständigen Polizeistation, um mir eine Wohnsitzbestätigung ausstellen zu lassen. Als ich dort gegen 10:00 Uhr eintraf, war derjenige Beamte, der für solche Aufgaben qualifiziert ist, gerade nicht anwesend. Man riet mir, in etwa einer Stunde wiederzukommen. Um 11:00 Uhr fuhr ich also erneut zur Polizeistation und dieses Mal hatte ich Glück.

Ich erklärte dem Polizisten, was ich brauche, und legte ihm die geforderten 2 Kopien meines Reisepasses, 2 Kopien meines Visums und 2 Passbilder hin. Vorsichtshalber hatte ich auch Kopien meines Mietvertrages mitgenommen, aber die wollte er nicht haben. Er begann schon auf seinem Laptop zu tippen, als er plötzlich zu seinem Chef gerufen wurde. Er bat mich, kurz zu warten.

Es dauerte 10 Minuten, 15 Minuten, 20 Minuten, dann wurde es mir zu blöd. Ich nahm meine Kopien und meine Bilder von seinem Schreibtisch, sagte einem anderen Beamten Bescheid, dass ich am nächsten Tag wiederkommen würde, und verließ die Polizeistation unverrichteter Dinge. Um 08:00 Uhr wäre eine gute Zeit, bekam ich noch mit auf den Weg.

Am nächsten Morgen um 08:00 Uhr, nachdem ich den Junior zur Schule gebracht hatte, war ich wieder bei der Polizeistation, aber es war niemand da. Erst gegen 10:00 Uhr hatte ich wieder Erfolg. Die Polizeistation war zwar immernoch menschenleer gewesen, aber dieses Mal hörte ich hinter dem Gebäude stimmen.

Dort saßen vier Polizisten um einen Tisch und unterhielten sich. Als sie mich bemerkten, kam einer auf mich zu. Erneut erklärte ich, was ich will, worauf der Mann mir doch tatsächlich antwortet, ich solle so etwa in einer Stunde wiederkommen. Wohlbemerkt, es handelt sich hier immer um dieselben paar Beamten.

Ich nahm es ganz kambodschanisch mit einem Lächeln hin. Gerade als ich wieder um das Gebäude auf die Vorderseite kam, parkte gerade ein Auto ein, aus dem ein älterer Polizist mit Brille und korrekter Uniform ausstieg, der Stationsleiter. Er kam auf mich zu, hörte sich mein Anliegen an und in wenigen Augenblicken war Leben in der Bude.

Kurz darauf traf auch der zuständige Beamte vom Vortag ein und konnte endlich ungestört meine Wohnsitzbestätigung anfertigen. Nach etwa 15 Minuten hatte ich meine amtlich aussehende und mit meinem Foto versehene Bestätigung in der Tasche.

Der Preis dafür waren 30 $, also genau das, was auch schon ein Bekannter auf einer anderen Polizeistation in Sihanoukville bezahlt hat. Nun warte ich noch auf den Anruf der Dame aus dem Arbeitsministerium, dass mein Gesundheitsattest fertig ist, aber das zieht sich offenbar gerade etwas hin.

Mal sehen, wie es nun weitergeht, mit der Beantragung der Arbeitserlaubnis für 2017.

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Der Autor

Aufnahme von Don Kong in Kep, Kambodscha.

Hallo, ich bin Andreas Stöcker unter Kambodscha Fans als Don Kong bekannt. Ich lebe seit 1999 in Südostasien, von wo ich über Land, Leute und mein Leben berichte. Viel Spaß beim Lesen der Beiträge.

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